Gegen alles ist ein Kraut gewachsen, weiß der Volksmund. Aber gilt das auch bei schweren Autoimmunerkrankungen wie Morbus Basedow? Immerhin löst die Basedow-Krankheit eine Schilddrüsenüberfunktion aus, die diverse Befindlichkeitsstörungen wie Hitzewallungen, Zittern oder Herzrasen mit sich bringt. Sie kann sogar zu einer sogenannten thyreotoxische Krise führen kann, die im schlimmsten Fall in der Bewusstlosigkeit und Kreislaufversagen gipfelt. Doch inwieweit kann man Morbus Basedow mit Pflanzen behandeln?
Morbus Basedow mit Pflanzen behandeln – immunstärkend und entzündungshemmend
Vorweg: Heilen wird man eine Schilddrüsenkrankheit allein mit Kräutern nicht. Aber man kann Morbus Basedow mit Pflanzen durchaus unterstützend behandeln. Die Naturheilkunde hat jedoch so einiges m Angebot, mit dem sie Morbus-Basedow-Patienten unterstützen und ihre Beschwerden lindern kann. Da die Ursache von Morbus Basedow eine Fehlregulation des Immunsystems ist, kommt es in erster Linie darauf an, das Immunsystem zu stärken. Das ist bei allen Autoimmunkrankheiten ähnlich. Das Ziel der Behandlung ist, die natürliche Balance des Immunsystems wieder herzustellen. Die Grundtherapie bei Morbus Basedow ist in der Regel die Gabe von Thyreostatika, etwa ein Jahr lang. Das sind Medikamente zur Hemmung der Schilddrüsenhormonproduktion. Allein diese Senkung des Hormonspiegels bewirkt eine Regulierung des Stoffwechsels und der damit einhergehenden Symptome. Obst und Gemüse, aber auch Superfoods wie die Acai-Beere unterstützen dank der in ihnen erhaltenen Vitamine und Mineralstoffe den Stoffwechsel und wirken durch die ihnen innewohnenden Antioxidantien antientzündlich.
Hoffnungsträger Wolfstrapp
Die Pflanzenheilkunde setzt zusätzlich auf Kräuter wie Lavendel, Salbei, Schachtelhalm, Klette, Zitronenmelisse und Wolfstrappkraut. All diese sollen helfen, den Überschuss an Schilddrüsenhormonen zu mindern. So etwa konnte die Wirkung des Wolfstrappkrautes auf die Schilddrüsenfunktion bereits in mehreren Studien nachgewiesen werden. Konkret bewirkt es eine vermehrte Ausscheidung des Schilddrüsenhormons T4 und lindert Symptome wie Herzklopfen oder -rasen. Auch kann Wolfstrappkraut eine günstige Wirkung auf den erhöhten Blutdruck haben, der oftmals mit der Schilddrüsenüberfunktion eines Morbus Basedow einhergeht. Für die anderen genannten Kräuter gibt es keine zuverlässigen Studien in Bezug auf ihre schilddrüsenregulierende Wirkung. Hoffnung macht aber eine Tierstudie mit Bockshornklee. Im Bockshornklee konnte laut dieser Studie T3- und T4-senkende Wirkung nachgewiesen werden.
Von Eiweiß bis Selen – Nährstoffe für eine gesunde Schilddrüse
Ein Morbus Basedow gehört, um ein gefährliches Entgleisen des Hormonhaushalts zu vermeiden, immer in fachärztliche Hände. Möchte der Patient die Behandlung unterstützen, kann er neben den oben genannten Kräutern auf eine hohe Zufuhr von Eiweiß achten, da Eiweiß ein wesentlicher Baustein für die reguläre Bildung von Schilddrüsenhormonen ist. Auch die entzündungshemmenden Eigenschaften von Kokosöl und Selen können einen positiven Einfluss auf das Hormongleichgewicht bei Morbus Basedow haben. Von Bedeutung ist Selen zudem auch bei der Behandlung der Entzündung der Augenhöhlen, die viele Basedow-Patienten zusätzlich entwickeln. Nährstoffe wie Vitamin D, Omega 3-Fettsäuren und der Traubenkernextrakt OPC als eines der stärksten natürlichen Antioxidantien können einen gleichermaßen günstigen Einfluss auf die Symptome nehmen.
Morbus Basedow behandeln – den Heilungsprozess selbst unterstützen
Basedow-Patient können den Heilungsprozess auch selbst durchaus wirksam unterstützen. Es gibt sogar eine ganze Menge, was man tun, bzw. auch lassen kann oder sogar sollte. Rauchen zum Beispiel soll schwere Verläufe der Krankheit mit recht hoher Wahrscheinlichkeit begünstigen, das sollte man also sein lassen. Auch Alkohol bringt nicht nur den Stoffwechsel durcheinander. Alkohol behindert auch die Aufnahme von Schilddrüsenhormonen und kann sogar Schilddrüsenzellen zerstören.
Was die Ernährung betrifft, kann man so sind komplexe Kohlenhydrate den einfachen (wie etwa aus Weißmehl) vorzuziehen. Auch Zucker gilt es möglichst zu vermeiden, da Zucker entzündungsfördernd wirkt und Blutzuckerschwankungen befördern kann.
Bewegung dagegen sollte moderat und eher entspannungsfördernd sein, da der Stoffwechsel bei Morbus Basedow ohnehin übermäßig angeregt ist. Neben einem leichten Krafttraining, das auch das Stresshormon Cortisol senken kann, kommen Entspannungsübungen zum Einsatz. Entspannungsübungen wirken sich regulierend und beruhigend auf den gesamten Stoffwechsel. Außerdem, vor allem wenn man den Atem mit einbezieht, können sie auch psychischen Stress reduzieren.
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