Papyrus oder Zyperngras, gehört zu den ältesten, bekannten Nutzpflanzen der Welt.
Mitunter – dank ihrer schönen geschwungen Form – wird sie auch Schirmpflanze genannt.
lateinischer Name:
cyperus papyrus
Die bekanntesteste Verwendung der Papyrus Pflanze sind für die meisten Menschen vermutlich die alten ägyptischen Papyrusrollen.
Papyrusrollen wurden von den Priestern des alten Ägypten mit Hieroglyphen beschrieben – welche den Forschern der späteren Jahrtausende so manches Rätsel aufgeben sollten.
Nicht nur für heilige Zwecke, sondern auch für die im alten Ägypten schon weit fortgeschrittene Rechnungsführung wurden Papyrusrollen verwendet. Papyrusrollen waren für die alten Ägypter in etwa das, was für uns Heutige das Papier ist.
Das Horus Bild hier hat mir ein Freund aus Ägypten mitgebracht und wurde auf dem traditionellen Material Papyrus gemalt.
Mythische Bedeutung des Papyrus
Seine mythische Bedeutung hat das Papyrus nicht nur durch die Hieroglyphen, sondern auch durch den bekannten Königsgott Horus.
Horus, der Sohn von Isis und Osiris, wurde von seiner Mutter als Kind im Schilf des Papyrus versteckt.
Sein Onkel Seth, der Horus´Vater Osiris getötet hatte, sollte den Thronerben nicht entdecken.
So wuchs Horus mit Krokodilen und anderen Bewohnern des Schilfgürtels am Nil – geschützt durch die hohen Stängel der Papyrus-Pflanzen auf.
Bei mir zu Hause in der Wohnung kitzelt nun ein kleines Papyrus Pflänzchen die Füße des ägyptischen Königsgott Horus.
Papyrus / Zyperngras als Nutzpflanze
Die Ägypter nutzten die Papyruspflanze auf vielerlei Weise, denn sie hatten nicht nur eine sehr götternahe, sondern auch eine erstaunlich praktische innovative Kultur entwickelt.
Die Papyruspflanze / Zyperngras, zeichnet sich zum Beispiel durch ihre extrem starken und zähen Stengel aus. Daher wurde Payprus zur Herstellung von Besen verwendet. Auch zu Tapeten wurde das Papyrus verarbeitet und zu Seilen gedreht.
Herkunft und Botanik des Papyrus / Zyperngras
Papyrus gehört zur Familie der Riedgrasgewächse (Cyperaceae). Seine Heimat sind
die Tropen und Subtropen. Die alten Ägypter ernteten das Papyrus in den Sumpfregionen des Nil-Deltas.
Heute soll es am Nil kaum noch Papyrus geben, statt dessen findet man Papyrus / Zyperngras heute in den Sumpfgebieten des Sudan.
Als Sumpfpflanze fühlt sich Papyrus / Zyperngras am wohlsten, wenn es „nasse Füße“ hat.
Aussehen und Wuchs des Papyrus / Zyperngras
Papyrus ist eine grazile und hoch wachsende attraktive Pflanze. Wie alle Gräser, zeichnet sich Papyrus durch lange, feine Blätter aus, die filigran und elegant
wirken.
Seine schilfartigen Blattbüschel sitzen am oberen Ende eines elastischen, dunkelgrünen Stiels.
Aus den sternförmig angeordneten Blattbüscheln wachsen kleine gelbliche Blüten, wie sie für Gräser typisch sind.
Unter günstigen Bedingungen soll eine Papyrus Staude bis zu 3 Meter groß werden können. Ein solch großes Exemplar war zum Beispiel auf der Tutenchamun Austellung in Köln zu besichtigen. Ein Foto von Vanessa Palmen.
Pflege des Papyrus / Zyperngras
Papyrus ist eine sehr pflegeleichte Pflanze, die sich jeder Umgebung anpasst und gut mit anderen Zimmerpflanzen harmoniert.
Ausreichend Licht will die Pflanze schon haben. Ideal ist ein Ost- oder Westfenster. Aber auch volle Sonne verträgt das Papyrus. Und sogar mit einem Schattenplatz kommt es klar..
Ähnlich anpassungsfähig ist Papyrus was Temperaturen betrifft. Im Sommer ist ihm eh jede Temperatur recht. Im Winter wären etwa 15 – 20 Grad Celsius ideal. Aber solange die Temperaturen nicht unter 10 Grad sinken, kommt Papyrus im Winter mit allen – in Wohnräumen erwartbaren – Temperaturen klar.
Papyrus ist durstig!
Nur eines gilt es unbedingt zu beachten: Als Sumpfpflanze ist Papyrus / Zyperngras eine überaus durstige Pflanze und kann (fast) nicht zu viel gegossen werden – möglichst jeden Tag.
Im Sommer – in voller Sonne – verschluckt ein kräftiger Papyrus / Zyperngras- von 1 m Höhe – ohne weiteres fünf Liter Wasser am Tag.
Im Winter reichen – je nach Heizung in der Wohnung und Größe der Papyrus Pflanze – auch ein bis zwei Liter am Tag. Ein junges Pflänzchen kommt noch mit sehr viel weniger Wasser aus.
Wenn bei Ihnen – im Winter – die Luft im Raum zu trocken sein sollte, freut sich die Pflanze auch, wenn sie regelmäßig besprüht wird. Sonst trocknen die Blätter leicht von den Spitzen her.
Und noch ein paar Wohlfühltipps für Sie und Ihren Papyrus
- Düngung: Dankbar ist das Papyrus für mäßige Düngung.
In den Frühlings- und Sommermonaten sollte das Papyrus etwa alle zwei Wochen einen mittleren Schwung (viertel Kappe) Dünger ins Gießwasser bekommen.
Im Winter braucht die Papyrus Pflanze keine Düngung. - Umtopfen: Da Papyrus / Zyperngras / Schirmpflanze schnell und kräfttig wächst und auch kräftige Wurzeln entwickelt, ist es ratsam, ihr mit jedem neuen Frühjahr einen neuen – größeren Topf zu gönnen.
Die Pflanze verträgt sowohl Erde als auch ein Kieselstein-Wasserbett. Ich habe beides ausprobiert – auch hier erweist sich diese uralte Nutzpflanze als erstaunlich anpassungsfähig. - Katzendelikatesse: Katzen lieben das Papyrus ungemein und sind nur schwer davon abzuhalten, an den zarten Blättchen zu knabbern. Während die meisten – zumindest all meine anderen – Pflanzen die Stubentiger eher kalt lassen, zieht Papyrus sie magisch an.
Probieren Sie´s aus. Für den Fall, dass Sie Ihrer Katze keine Alternative – als Verdauungshilfe – schmackhaft machen können, müssen Sie die beiden trennen.Oder das Papyrus als Katzen- Ergänzungs-Nahrung – und zwar in ausreichender Menge – ziehen. - Luftbefeuchter: Viele halten sich eine Papyrus Pflanze auch als geräuschlosen und zuverlässigen Luftbefeuchter im Winter. Ein Problem vor allem in Wohnungen mit Zentralheizung. Ein kräftiger Papyrus versorgt Ihren Raum mit bis zu zwei Litern Feuchtigkeit am Tag. Natürlich: Nur, wenn Sie Ihren Luft-Befeuchter denn auch reichlich gegossen haben.
Bildquelle
zauberkraut.de
Vanessa Palmen/ fotocommunity.de