Wer zur Weihnachtszeit an Spekulatius, Lebkuchen und Co. denkt, der hat automatisch den Duft der wunderbaren Gewürze wie Zimt, Nelke, Anis und Kardamom in der Nase.
Letzteres kann aber noch sehr viel mehr, als einfach nur ein aromatisches Gewürz zur Weihnachtszeit sein.
Das Gewürz wurde schon in der Vergangenheit als Geschmacksträger für Reisgerichte genutzt und noch heute werden viele Gerichte in Indien basierend auf Kardamomblättern zubereitet. Kardamom gilt aber auch als Heilpflanze für unterschiedliche Beschwerden.
Kardamom – was ist das überhaupt und wo kommt es her?
Es handelt sich also um ein Gewürz in erster Linie und sein Ursprungsland ist Indien. Von dort aus hat sich die Pflanze in vielen tropischen und subtropischen Regionen angesiedelt. Denn wer einmal bei diesem unverwechselbaren Geschmack auf den Geschmack gekommen ist, wird dafür sorgen, dass er ihn immer im Hause hat. Kein Wunder also, dass dieses Gewürz in Indien als die Königin der Gewürze gilt und auch so genannt wird.
Bei uns indes gedeiht die Pflanze nicht, jedenfalls nicht im Garten. Sie behört zu den Ingwergewächsen, wächst also als Staude und hat – in etwa – maiglöckchenförmige Blätter, wie auf dem Bild hier gut zu erkennen ist.
Heutzutage findet Sie das Gewürz bei uns in der Regel in pulverisierter Form. In Reformhäusern wird es aber auch als ganzer Samen angeboten.
In Indien beispielsweise werden selbst die Blätter der Staude zerkleinert und als Aromaträger unter Reisgerichte untergemengt. Der Anbau des Kardamoms in unseren heimischen Gefilden ist allerdings nicht ganz einfach und gelingt bis zur Reife der Früchte eher selten.
Ein Gewürz mit heilenden Wirkungen
Da dieses Gewürz feurig (desinfizierend, durchblutend) und dennoch sanft (beruhigend) wirkt, hilft es nicht nur bei Blähungen, sondern auch bei Asthma, Husten und Erkältungssymptomen. Auf krampfartige Beschwerden wie Regelschmerzen oder Magenkrämpfe lassen sich mit diesem königlichen Gewürz lindern wenn nicht gar auflösen.
Helfen soll es außerdem bei Depressionen, Appetitlosigkeit, Mundgeruch und Darmträgheit – was wohl vor allem von seiner feurig anregenden Wirkung kommt.
Die Lagerung des Gewürzes in Pulverform muss möglichst gleichbleibend trocken sein, ansonsten verflüchtigen sich die wirksamen Inhaltsstoffe. Kommt Kardamompulver mit Luft in Verbindung, kann seine Wirkung ebenfalls sehr schnell nachlassen.
Deshalb ist es ratsam, dass Kardamompulver möglichst schnell genutzt und aufgebraucht wird. In der chinesischen Ernährung spielen Kardamomsamen ebenfalls eine sehr wichtige und zentrale Rolle.
Indische Heilkundler hingegen sind von der Wirkung des Kardamoms bei Harninkontinenz, Koliken und Nierensteinen und der Entgiftung des Körpers überzeugt.
Kardamomkapseln und -pulver in der Küche
Das Aroma des Kardamoms ist unverkennbar. Der süßliche Geruch und der dennoch äußerst kräftige Geschmack zeichnen seinen Charakter aus. Hat man Kardamom pur im Mund, verbreitet sich eine gewisse Schärfe und ein Brennen im Mundraum.
Die intensive Geschmacksnote des Kardamoms wird hauptsächlich in unseren Gefilden beim Backen genutzt. Kaum ein Gewürzgebäck beispielsweise ist nicht mit einer Prise Kardamom versetzt.
In Indien wird Kardamom nicht nur beim Backen eingesetzt. Ganz im Gegenteil: Ob Indischer Chai, Süßspeisen, Dal oder Kartoffel Curry – Kardamom fehlt in keinem indischen Gericht.
Übrigens: Auch in den morgendlichen Kaffee schmeckt nicht nur eine Prise Zimt, sondern auch eine Messerspitze (nicht mehr!) Kardamom richtig lecker.
Die Pflanze Kardamom
Kardamom gilt mit zu den teuersten Gewürzen dieser Welt und viele vergleichen die Pflanze auch mit einem Zimtgewächs, welches dem Kardamom im Geschmack sehr nahe kommt und dennoch komplett anders schmeckt.
Die wertvollen Fruchtkörper des Kardamoms werden bei hoher Qualität des Gewürzes noch von Hand geerntet und gepflückt. Hierbei ist aber die Garantie, dass alle wichtigen Inhaltsstoffe vorhanden sind, am größten.
Kardamom von minderwertiger Qualität und verfälschten Kardamomprodukten sollte man besser meiden.
Kardamom in der Kosmetik? Aber ja!
Dieses Gewürz kann tatsächlich bei unterschiedlichen Symptomatiken und Erkrankungen die Haut betreffend angewendet werden. Hierzu wird ein starker Tee aus Kardamomblättern aufgegossen und auf die betroffenen Hautpartien aufgetragen.
Allerdings sollte man diese Paste nicht pur auftragen, sondern in abgeschwächter Form. Eine selbst hergestellte Spülung für das Haar soll aus Kardamom hergestellt ebenfalls sehr hilfreich sein und die Kopfhaut reinigen.
Mehr Informationen über Kardamom und seine Wirkung erfahren Sie unter: kardamom-wirkung.de
Und noch ein Wort zu Kapseln und Samenkörnern
Bei Kardamom wird in der Regel unterschieden zwischen grünem, schwarzem und weißem Kardamom. Außerdem wird Kardamom auch in verschiedenen Verarbeitungsprodukten verkauft:
- als geschlossene Fruchtkapsel
- ganzer Samenkörner
- gemahlener Kardamom
Letzterer ist hierzulande besonders beliebt. Was vermutlich daran liegt, dass gemahlener Kardamom am wenigsten Arbeit beim Zubereiten von Speisen macht. Die Kehrseite aber ist nahe liegender weise, dass gemahlener Kardamom leichter als ganze Kapseln oder Samenkörner sein Aroma verliert.
Übrigens geht man davon aus, dass desto dunkler die Farbe des Samens ist, umso intensiver die Wirkung und der Geschmack.
Bildquellen:
© w.r.wagner / pixelio.de
© von Franz Eugen Köhler, Köhler’s Medizinal-Pflanzen – List of Koehler Images, Gemeinfrei, commons.wikimedia.org/