Das wichtigste zuerst: Hanfsamen sind eine geheime Proteinbombe und somit eine bislang unterschätzte wertvolle Nahrungsmittelquelle.
Cannabis sativa ist eine Pflanze, die weitestgehend mit der daraus resultierenden Droge Marihuana verbunden wird. Leider handelt es sich bei Marihuana um das heute bekannteste Produkt, welches aus der Hanfpflanze entsteht. Dabei ist die Geschichte und Verwendung der Pflanze älter und vielfältiger als man denkt.
Die Hanfpflanze wurde bereits vor rund 8.500 Jahren von Chinesen verwendet, um strapazierfähige Stoffe zu erzeugen.
Später erkannten die Bewohner Chinas, dass die Wirkstoffe der Cannabis sativa zur Behandlung von Arterien und Venen geeignet ist. Bis heute findet sie weiterhin Anwendung in der traditionellen chinesischen Medizin.
Auch bei uns in Deutschland wurde Nutzhanf bis in die 30er- und 40er Jahren des vorigen Jahrhunderts noch überall angebaut. Der große Vorteil der Hanfpflanze ist bzw war, dass sich von ihr alle, aber wirklich alle Teile verwenden lassen.
Nutzhanf enthält nur sehr wenig von dem berauschenden THC. Um den Anteil dieses Wirkstoff´s in der Hanfpflanze zu erhöhen, muss sie eigens entsprechend gezüchtet werden. Dies wurde denn auch von vielen getan, als Cannabis in Deutschland verboten wurde. Was wiederum zur Folge hatte, dass es zwischenzeitlich so gut wie keine Felder mit Nutzhanf mehr gab.
Wie auch immer, Hanf enthält neben THC auch den Wirkstoff CBD, der zwar nicht berauscht, aber dafür sehr wirkkräftig ist.
Aus den Hanfsamen wird CBD-Öl gewonnen
CBD Öl besteht hauptsächlich aus rein kaltgepresstem Öl, das aus den Hanfsamen gewonnen wird.
Während es sich bei einem CBD-Extrakt beispielsweise um eine Destillation der Pflanze handelt, um an den Wirkstoff gelangen zu können.
Hinzu kommt, dass erst im Anschluss , also nach der Destillation, das Hanfsamenöl hinzugegeben wird. Um den Wirkstoff zu destillieren, wird thermisches Trennverfahren angewendet, damit verdampfbare Flüssigkeiten überhaupt auf diese Weise gewonnen werden können.
Diese Flüssigkeit entsteht beim Verdampfen anhand der Mazeration einzig und allein der Blüten dieser Hanfpflanze und der Beimischung von Alkohol.
Die darin enthaltenen Cannabinoide werden durch diesen Verdampfungs- und Destillierprozess von den Blüten getrennt. Dieser Extrakt wird dann mit dem Hanfsamenöl vermengt. Sehr ausführliche Infos über CBD gibt es bei vielen auf Hanfpflanzen spezialisierten Seiten.
Hanfsamen legal kaufen
Der Kauf von Hanfsamen ist inzwischen kein Problem. Onlineshops liefern Hanfsamen direkt zum Kunden nach Hause. Die Samen sind so klein, dass sie in einem kleinen Briefumschlag Platz finden.
Das Problem ist nicht der Kauf der Samen, sondern was man später mit ihnen anstellt. In Österreich und der Schweiz sind die Samen ohnehin in Headshops erhältlich. Problematischer ist die Situation in Deutschland, wie bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung zu lesen ist. Privatpersonen dürfen grundsätzlich kein Nutzhanf anbauen.
Die Lösung sind zwei Umwege:
- Man besorgt sich eine Lizenz zur Einfuhr von Hanf.
- Man wählt einen Bauern, die das Hanffeld anmeldet und betreut.
Zu Punkt 1 heißt es bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung:
Eine Lizenzpflicht besteht gemäß Art. 176 in Verbindung mit Art. 189 der VO (EG) Nr. 1308/2013 sowie Art. 17 der VO (EG) Nr. 507/2008 für die Einfuhr von Rohhanf (KN-Code 53 02 10 00),
Hanfsamen, zur Aussaat bestimmt (KN-Code 12 07 99 20) sowie Hanfsamen, der nicht zur Aussaat bestimmt ist (KN-Code 12 07 99 91).
Der Tetrahydrocannabinolgehalt (THC) darf bei Rohhanf und bei Hanfsamen, der zur Aussaat bestimmt ist, nicht mehr als 0,2 % betragen. Ein entsprechender Nachweis ist vorzulegen.
Die Züchtung von Hanfpflanzen in Nachbarländern
Der Anbau von Cannabis ist in einigen Ländern Europas für Privatpersonen legal, auch wenn Deutschland leider noch nicht dazu zählt. Diese Situation soll sich aber in den nächsten Jahren ändern. Immer wieder fordern Politiker eine Cannabis-Regulierung. Wie sieht es aber in Österreich und der Schweiz aus?
- Schweiz: Auch wenn in der Schweiz Cannabis unter das Betäubungsmittelgesetz fällt und somit illegal ist, wird der Verkauf von Marihuana in einigen Kantonen geduldet. Wer die Hanfpflanze somit nur für den Konsum ihrer Samen züchtet, bewegt sich in einem gefährlichen Gebiet.
- Österreich: Der Besitz von Samen der Pflanze Cannabis sat. ist nicht verboten, wenn sie kein THC enthält. Strafbar wäre auch nur der Anbau der Cannabispflanze, wenn man sie zur Erzeugung des Suchtgifts verwende. Wer jedoch lediglich ihre Samen als Proteinquelle benötigt, fällt nicht unter diese Regel (Quelle: legalisieren.at).
Hanfsamen essen – leicht verdaulich
Abseits der rechtlichen Hürden, die mit dem Anbau und der Gewinnung von Hanfsamen verbunden sind, ist es vor allem interessant, genauer zu wissen, was so gesund an der Hanfpflanze und ihren Samen ist.
Hanfsamen gelten seit geraumer Zeit als Geheimtipp für die problemlose Aufnahme von Fettsäuren und Proteinen. Natürlich sind Hanfsamen frei im Handel erhältlich. Hobby-Gärtner würden diese aber lieber selbst in der heimischen grünen Oase anbauen, als sie im Geschäft zu erwerben. Das ist, wie bereits erklärt, nur auf Umwegen möglich.
Bei Hanfsamen handelt sich um Grunde um eine der größten pflanzlichen Proteinquellen, die heutzutage erhältlich sind. Ihr Vorteil liegt aber darin, dass sie acht wichtige Aminosäuren enthalten, die der menschliche Körper nicht alleine produzieren kann. Wissenschaftliche Studien belegen, dass bereits 300 Gramm Hanfsamen pro Tag den täglichen Bedarf an Eiweiß und Proteinen decken können.
Das bedeutet aber nicht, dass man 300 Gramm Hanfsamen täglich essen sollte.
Schließlich nimmt man im Laufe des Tages Proteine und Eiweiß auch über andere Nahrungsmittel auf. Dennoch macht es Sinn, seine Proteine und Eiweiße hauptsächlich über Hanfsamen aufzunehmen. Die Samen haben den Vorteil, dass sie leicht zu verdauen sind. Sie eignen sich somit insbesondere für aktive aber auch Menschen mit Verdauungsproblemen.
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