Es gibt über 200 heimische Kräuter, die traditionell in Gartenkräuter und Unkraut unterteilt werden.
Wenn heimische Kräuter im Garten unerwünscht sind, weil sie durch starke Vermehrung störend im Gartenbild erscheinen, werden sie oft als Unkraut bezeichnet.
Mehr von Ihrem Garten haben Sie vielleicht, wenn Sie – zusätzlich – Wildkräuter von angebauten und reinem Unkraut unterscheiden.
Wildkräuter wären demnach solche heimischen Kräuter, die zwar nicht angebaut wurden, aber dennoch – etwa in der Küche – nützlich sind.
Heimische Kräuter können in der Küche für aromatischen Geschmack eingesetzt werden. Und auch in der Medizin können sie hilfreich sein.
Brennessel
Brennnesselblätter haben einen herben und frisch-aromatischen Geschmack. Brennnessel kann in Salaten oder Quark verwenden oder als Suppe zubereitet werden.
Für Salate und auch im Quark sollten Sie die Brennnesseln vorher möglichst mit heißem Wasser überbrühen und dann kleinhacken.
Rohköstler werden das nicht wollen – dann hilft folgendes: nur die oberen noch hellgrünen Spitzen der Brennessel verwenden, mit kalten Wasser waschen und dann so klein wie möglich hacken. Dann brennt auch nichts mehr.
Auch Tee aus Brennnesselblättern ist gesundheitsfördernd.
Brennnessel ist vitaminreich und wirkt stoffwechsel- und appetitanregend, harntreibend und fördert die Blutbildung.
Gänseblümchen
Gänseblümchen wachsen in jedem Rasen – für manchen Gartenbesitzer unerwünscht, sodass auch sie mitunter zu Unkraut gezählt werden.
Andererseits gibt es inzwischen auch Gänseblümchen-Samen zu kaufen. Was sich durchaus lohnt, wenn sie gar zu spärlich wachsen.
Gänseblümchen haben einen leicht nussigen und dabei recht zarten Geschmack, lassen sich also bedenkenlos auch in größeren Mengen Salaten und Smoothies beifügen.
Außerdem lassen Gänseblümchen jeden Salat allein vom Hingucken im wahrsten Sinne erblühen.
Traditionell wird aus Gänseblümchen auch ein blutreinigender und allgemein beruhigender Tee hergestellt.
Die Wirkungen des Gänseblümchens sind vor allem blutreinigend, blutstillend, harntreibend, krampfstillend, schmerzstillend.
Löffelkraut / Skorbutkraut
Löffelkraut gehört bei uns nicht zu den gängigen oder allerorten bekannten Kräutern, doch lässt sich dieses sehr bemerkenswerte Kraut leicht kultivieren.
Die Samen des Löffelkrauts gibt es z.B. bei Amazon. Löffelkraut braucht viel Feuchtigkeit, liebt sonnige oder halbschattige Plätze.
Löffelkraut hat zwei Eigenschaft, die es für Freunde von frischen und gehaltvollen Salatvariationen ausgesprochen attraktiv machen:
1. es enthält sehr viel Vitamin C – deshalb auch der Name Skorbutkraut.
2. Das Kraut ist absolut winterhart und das heißt: Es wächst sogar unter dem Schnee. Sodass es das ganze Jahr über Garten-Frische in Ihren Salat bringt.
Der Geschmack eines einzelnen Blattes ist recht herb. Es eignet sich vor allem für das Anrichten des Dressings, weniger in größeren Mengen, was aber, dank seines hohen Vitamin C- Gehaltes auch nicht nötig ist. Für passionierte Rohköstler mit eigenem Garten durchaus ein Muss.
Löwenzahn
Löwenzahn ist nicht so lecker nussig wie Gänseblümchen, sondern recht bitter, aber auch sehr gesund und ein unverwüstlicher Gartenbewohner. Für Salate sollte man Löwenzahn gut zerkleinern und eher als Gewürz nehmen.
Ausgenommen die ganz jungen Triebe, wie sie kurz nach dem Rasenschnitt wieder emporschießen.
Diese Blätter sind zarter und weniger bitter und lassen sich auch unzukleinert – bzw. von Hand zerpflückt – dem Salat beifügen. Ein Smoothie verträgt aber durchaus 3-4 Löwenzahn-Blätter und schmeckt dann schön würzig.
Löwenzahn wirkt entwässernd und blutreinigend.
Majoran
Majoran hat einen leicht bitteren aber herb-würzigen Geschmack. Es wird zu Kartoffel- oder Pilzgerichten aber auch zu frischem Salat verwendet. Es ist ein typisches Gewürz das bei der Wurstherstellung verwendet wird.
Die Wirkung von Majoran ist magenstärkend, antiseptisch, schleimlösend, harntreibend und krampflösend.
Pfefferminze / Minze
Minze, besonders das Pfefferminzkraut hat einen scharfen, aromatischen Geschmack und kann als Tee zubereitet werden. Auch zum Verfeinern von Salaten, Marinaden oder als Essig kann Pfefferminze verwendet werden.
Andere Minze-Sorten, wie die hier abgebildete grüne Minze, sind deutlich milder und machen sich in Salaten und Smoothies sehr gut. Sehr lecker schmecken Minzeblätter auch zu frisch angemachten Erdbeeren.
Pfefferminz wirkt entzündungshemmend, krampflösend und regt die Galle und das Herz an.
Salbei
Der Salbei hat einen kräftigen etwas herben und holzigen Geschmack. Salbei kann man für Tomatengerichte oder für Pasta verwenden, aber auch in Salaten oder als Essig wird Salbei verwendet.
Die Wirkung von Salbei ist entzündungshemmend, schmerzlindernd und krampflösend. Salbei sollte aber nicht in der Schwangerschaft oder Stillzeit verwendet werden.
Sauerampfer
Der Sauerampfer ist eine Rhizom bildende Staude, die bis zu einem Meter hoch werden kann. Er wird auch Wiesen Sauerampfer oder Großer Sauerampfer genannt.
Sauerampfer hat, wie der Name verrät, einen säuerlichen und durchaus kräftigen und etwas herben Geschmack. Für Salate und Smoothies ist der Sauerampfer gut geeignet – nicht in rauen Mengen, aber so sparsam wie bei den recht bitteren Kräutern wie Löffelkraut oder Salbei brauchen Sie nicht zu sein.
Die Wirkung von Sauerampfer: Ähnlich wie Löffelkraut, nur etwas milder. Zudem enthält Sauerampfer recht viel Eisen. Allerdings und darin mag der Grund liegen, warum Sauerampfer heute eher als Unkraut gilt:
Es enthält (wie Sauerklee und Rhabarber) auch Oxalsäure bzw. Kleesäure. Kleesäure ist in hoher Dosierung gesundheitsschädlich, hemmt zum Beispiel die Aufnahme von Eisen und schädigt die Nieren bis hin zu Lähmungserscheinungen.
Ab und zu also ein besondererer Salat – Leckerbissen, aber keinesfalls ist Sauerampfer für den täglichen Salat zu empfehlen.
Schnittlauch
Schnittlauch kennt sicher jeder. Es hat einen leicht scharfen, frischen, doch verglichen mit Zwiebeln, recht milden Lauchgeschmack. Schnittlauch kann in Quark, Butter, Soßen oder auch in Salaten gut verwendet werden.
Für Smoothies ist Schnittlauch – wie übrigens auch alle anderen Lauchsorten, einschließlich Zwiebeln – nicht zu empfehlen. Lauchgeschmack passt zu Obst offenbar nicht, jedenfalls haben wir noch keine leckere Kombination herausgefunden.
Schnittlauch wirkt schleimlösend, harntreibend und antibakteriell.
Spitzwegerich
Das ist eine Pflanze, die in vielen Gärten zu finden ist, auf wildwachsenden Wiesen auch und oft auch am Wegesrand. Der Spitzwegerich hat einen frischen und würzigen aber doch recht milden Geschmack.
Zur Verwendung in Salaten, Smoothies oder in Suppen ist er daher – auch in größeren Mengen – sehr gut geeignet.
Spitzwegerich ist kaliumreich und wirkt harntreibend, stoffwechselanregend, wundheilend und schleimlösend.
Sollte in Ihrem Garten der Spitzwegerich sich noch nicht von allein angesiedelt haben – helfen Sie einfach mit Kräutersamen nach.
Kürbis
Beim Kürbis können sowohl die Samen als auch das Fruchtfleisch verwendet werden. Das Fruchtfleisch kann als Gemüse oder als Suppe zubereitet werden. Die Kerne können zur Verfeinerung von Salaten oder gepresst als Öl verwendet werden. Fruchtfleisch und Samen sind vitamin- und mineralstoffreich.
Kürbis wirkt abführend, harntreibend und unterstützt die Leber- und Nierenfunktion.
Heimische Kräuter griffbereit
Wie Sie sehen, sind heimische Kräuter – egal ob man sie wie zum Beispiel die Brennnessel als Unkraut ansieht – schmackhaft. Auch haben sie oft eine medizinische Wirkung, die man vorbeugend einsetzen kann.
Es ist auch nicht zwingend notwendig, einen eigenen Garten zu besitzen, um heimische Kräuter verwenden zu können. Viele Kräuter wachsen auch auf der Fensterbank in einem einfachen Blumentopf. So hat man immer frische Kräuter für den Einsatz in der Küche in Griffweite.
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JA,
Kräuter sind wirklich
JA,
Kräuter sind wirklich interessant.
Besonders die heimischen.
Heimische Wildkräuter
Oh, wie gerne lese ich Artikel über unsere Wildkräuter, sie sind aus meinem Speiseplan nicht mehr wegzudenken. Ich mache täglich einen Wildkräutersalat und für die Winterzeit auf Vorrat (zum Einfrosten) grünen Brotaufstrich. Dafür nutze ich Giersch, Löwenzahnblätter, Gänseblümchenblätter, junge Schafgarbenblätter, Vogelmiere, Barbarakraut, Winterkresse, Gänsedistel, Dill, Oregano, Thymian, Basilikum, Estragon, Kapuzinerkresseblätter und Blüten, Brennesselspitzen, junge Kohlblätter, rote und weiße Taubnessel, Klettenlabkraut, Borretschblätter und Blüten. Also alles, was da so wächst und gedeiht.
Mein Frühstückstee besteht außer diesen Kräutern auch noch aus Wermutblatt, Birkenblättern, Beifußblatt, Spitzwegerich, Salbei, Pfefferminze, Schöllkrautblatt, Ringelblumenblüten, Johanniskraut, Lavendel und Kiefernnadeln. Und all das ist so köstlich und noch dazu wächst es vor der Haustür und kostenlos noch dazu. Man muß es weder gießen, noch pflegen. Die Natur ist ja so gut zu uns. 😉
LG Petra K.