In der langen Tradition des Räucherns spielt das sanft duftende Sandelholz eine prominente Rolle, wohl da es eine angenehm beruhigende und zudem reinigende Wirkung hat. Interessant ist, dass man Räuchern sowohl in der Küche als auch im spirituellen Kontext schon seit ewigen Zeit praktiziert. Und das gilt nicht nur für das Sandelholz, sondern für das Räuchern mit sehr vielen verschiedenen harzigen Hölzern, Harzen, Blüten und Kräutern.
Herkunft von Sandelholz – Santalum Album & Co
Indien, Vietnam, Indonesien, aber auch Afrika und Australien gelten als Herkunftsgebiete des duftenden Baumes. Wobei der Baum nur in seinem Inneren duftet: Sandelholz gewinnt man aus dem Kernholz eines relativ kleinwüchsigen Baumes der Gattung „Santalum“. Neben dem Santalum Album, (weißem Sandelholz), das nur in Indien heimisch ist, gibt es auch den roten und gelben Santalum.
Ein einzelner Baum erreicht die Höhe von ca. zehn Metern. Diese Hölzer entwickeln nach gut 25 Jahren in ihrem Kernholz das ätherische Öl, welches den unverkennbaren Geruch von Sandelholz hat. Das kostbare Öl gewinnt man traditionell und inzwischen auch industriell, indem man Holzspäne und Sägemehl über Wasserdampf destilliert. Dieser Prozess dauert in der Regel mehrere Tage. Die Kosten von Sandelholz sind in den letzten Jahrzehnten in die Höhe geschossen. Raubbau will man verhindern und stattdessen nachhaltig das kostbare Öl produzieren. Dafür braucht es Investitionen, hinzu kommt die steigende Nachfrage auf dem Weltmarkt auch für die Kosmetik-Industrie.
Die Kunst des Räucherns
Das Räuchern wird in vielen Kulturen und Religionen schon seit Jahrtausenden verwendet. Neben Sandelholz schätzt man auch einige andere Hölzer und Harze ob ihrer Wirkung auf den menschlichen Geist. Ob bei religiösen Zeremonien, traditionellen Riten oder zur persönlichen Meditation, Räuchern verbindet Menschen mit alten Traditionen und kann eine harmonische Umgebung schaffen. Es hat tiefe Wurzeln in der Menschheitsgeschichte. Traditionell wird es genutzt, um heilige Räume zu reinigen, die Atmosphäre zu verbessern oder um Meditation und Gebet zu begleiten.
Das Räuchern im engeren Sinne funktioniert durch das Verbrennen von Kräutern, Harzen oder harzigen Hölzern, da diese beim Erhitzen jeweils spezifische Duftstoffe freisetzen. Dieser Rauch enthält ätherische Öle und Duftstoffe, die beim Verbrennen freigesetzt werden. Traditionell wird das Räuchergut auf glühende Kohlen oder in speziellen Räuchergefäßen erhitzt. Der Rauch verteilt sich im Raum und entfaltet seine Wirkung. Je nach verwendeten Materialien wirkt der Rauch beruhigend, belebend oder reinigend.
Sandelholz – ätherisch, süß und holzig
Der Rauch des Sandelholzes wird als ätherisch, süß sowie holzig beschrieben. Man kann es sehr gut einzeln verräuchern und es lässt sich aber auch gut mit vielen anderen Hölzern und Harzen und auch mit vielen verschiedenen Kräutern vermischen. Sandelholz gibt es in Form von Räucherstäbchen, Holzchips, die aus dem Kernholz geschnitten werden, Spänen oder Pulver. Für Mischungen nimmt man am besten Pulver, aber auch Späne aus Sandelholz lassen sich gut mit Harzen zum Beispiel mischen, sodass man mit der Wirkung einer Mischung immer wieder experimentieren kann. Unter „raeucherwelt.de“ kann man Pulver, Stücke oder auch Späne aus Sandelholz, speziell aus Indonesien und Australien, finden.
Die anregende und beruhigende Wirkung von Sandelholz
Der Duft von Sandelholz ist berühmt durch seine mild süßliche Note, die zugleich herb, erdig und holzig in die Nase steigt. Der unverwechselbare Duft von Sandelholz hat eine zugleich anregende und beruhigende Wirkung auf Körper, Geist und Seele. Dadurch kann das Räuchern Sandelholz helfen, um mit seinen Gefühlen besser umgehen zu können.
Der Duft von Sandelholz ist unverkennbar und lang anhaltend. Er wirkt beruhigend und harmonisierend, dazu reinigend und schafft eine friedliche Atmosphäre, ideal also für Meditation und Entspannung.
Zu seiner spirituellen Bedeutung lässt sich sagen, dass vor allem die Menschen in Indien Sandelholz schon seit Jahrtausenden bei religiösen Zeremonien verwenden. In Indien gilt der Rauch von Sandelholz als heilig und wird zur Reinigung und zum Weihen von Räumen und Gegenständen genommen.
Und auch eine heilende Wirkung sagt man dem Sandelholz nach. Das gilt besonders in der traditionellen indischen Medizin, dem Ayurveda. Im Ayurveda ist der Duft von Sandelholz allgegenwärtig. Angeblich soll es entzündungshemmende und antiseptische Eigenschaften haben. Dazu wird es oft in der Aromatherapie verwendet, um Stress und Angst zu lindern. Denn Sandelholz harmoniert besonders gut mit einigen Harzen und Kräutern und kann deren Wirkung noch verstärken.
Wie verwendet man Sandelholz, damit es seine Wirkung entfalten kann?
Räucherstäbchen oder -kegel sind einfach zu verwenden und weit verbreitet. Sie bestehen aus gemahlenem Sandelholz, das zu einer Paste verarbeitet und in Form gebracht wird. Daneben kann man Sandelholz auch in Form von losen Spänen oder Pulver verwenden. In dieser losen Form kann man es gut auf einer Räucher Kohle verbrennen und seinen Duft besonders intensiv wickeln lassen. Beim Mischen von Sandelholz mit anderen Hölzern, Harzen, Kräutern und Blüten lassen sich ausgefeilte Duftkompositionen kreieren. Viele Mischungen mit Sandelholz enthalten auch noch Weihrauch oder Myrrhe, wodurch sich die angenehme Wirkung von Sandelholz noch verstärken oder auch abrunden und ergänzen lässt.
Räuchern mit Hölzern, Harzen, Kräutern und Blüten
Neben Sandelholz hat auch Zedernholz eine reinigende und beruhigende Wirkung. Diese Hölzer enthalten ebenfalls ein angenehm duftendes Harz und können eine angenehm warme, erdige Atmosphäre erzeugen. Myrrhe, Weihrauch und Drachenblut (ein rotbraunes Harz, das von verschiedenen Bäumen stammt, die auch als Drachenbäume bezeichnet werden) sind traditionelle Harze, die häufig verwendet werden. Sie erzeugen beim Verbrennen recht schnell beeindruckende Rauchschwaden und einen jeweils spezifischen Duft, mit dem sie kleinere Räume ziemlich dicht vernebeln können.
Salbei, Rosmarin und Lavendel sind Kräuter aus dem Kräutergarten, die sich besonders gut zum Räuchern eignen. Petersilie und Schnittlauch, als Gegenbeispiel, eignen sich nicht zum Räuchern. Salbei insbesondere verwendet man schon seit Jahrtausenden, um einen Raum durch Räucherungen zu reinigen und zugleich eine beruhigende Atmosphäre zu schaffen.
An Blüten sind es vor allem Rosenblätter, Jasmin und Lavendelblüten, die sich für Räucherungen und Mischungen eignen. Blüten können dem Rauch eine blumige Note verleihen. Ich verwende vor allem Rosenblüten gern für harmonisierende und beruhigende Räucherungen.
Lebensmittel räuchern und haltbar machen
Das Räuchern ist auch eine uralte Tradition in vielen Küchen der Welt. Duftende Hölzer, Harze, Kräuter oder Blüten lassen sich verbrennen, um damit aromatischen Rauch freizusetzen. Man kann Lebensmittel räuchern (z.B. Wurst), um den Geschmack und die Haltbarkeit zu verbessern. Durch den Rauch erhalten sie ein besonderes Aroma und eine tiefere Geschmacksnote. Zudem wirkt der Rauch konservierend, da er Bakterien abtöten soll. Der Rauch des Feuers dringt in Lebensmittel ein, zerstört die Bakterien und verhindert ihr Wachstum. Geräucherte Lebensmittel, wie beispielsweise Fleisch, Fisch und Käse, sind daher länger haltbar und besonders geschmackvoll.
Fazit – Wirkung von Sandelholz
Das Räuchern ist eine sehr alte Praxis, die auf der ganzen Welt in verschiedenen Kulturen beliebt ist. Es dient zur Aromatisierung und Konservierung von Lebensmitteln sowie zur spirituellen Reinigung und Meditation. Ölige Hölzer, Harze, Kräuter und Blüten kann man verbrennen, um aromatischen Rauch freizusetzen. Sandelholz ist wegen seines beruhigenden Dufts und seiner spirituellen Bedeutung besonders beliebt. Man kann alleine oder in Kombination mit anderen Kräutern, harzigen Hölzern und Harzen verwenden. Das Räuchern spielt auch in der Aromatherapie eine Rolle. In der Aromatherapie fördert es durch seinen Duft das Wohlbefinden und verbindet moderne Anwendungen mit alten Traditionen.
Quellen:
- Text: Sandelholzbaum / Eigene Erfahrungen mit Räucherungen / Santalum – der Baum / Sandalwood
- Bilder: © Foto von Deposito / Foto von Deposito / Foto von Deposito /