Das Entfachen eines schönen Feuers in Kamin oder Kachelofen ist kein Hexenwerk. Mit der richtigen Technik sind die Flammen schnell entfacht. Das gilt natürlich auch für die Herstellung eines Lagerfeuers im Garten, für das im besten Fall aus dem Brennholzvorrat des letzten Winters schöpfen kann. Natürlich gibt es neben dem Wow-to noch weitere Zutaten, die bei der Herstellung eines perfekten Feuers helfen: Anmachholz, Brennholz und Zunder.
Von Anmachholz über Brennholz bis Zunder
Für ein schönes Feuer spielen neben kammergetrocknetem Brennholz, auch Holzanzünder genannt, spielen Anzündholz, auch Anmachholz genannt und Zunder, auch Holzanzünder (früher Kohlenanzünder) genannt, eine Rolle. Zumindest erleichtern diese drei wichtigsten Zutaten das Entfachen des Feuers ungemein. Sicher, man kann auch Pressholz-Briketts verwenden oder zur Not auch mal ohne Anmachholz und sogar ohne Holzanzünder auskommen. Aber dann braucht man halt Zeitungspapier, was in größeren Mengen dem Schornstein versotten lässt. Und ungewiss, wie schnell sich das Feuer entfachen lässt sind solche Notlösungen auch. Wir schauen uns das mal im Einzelnen an.
Den richtigen Zunder verwenden
Beginnen wir ausnahmsweise bei Z und nicht bei A, denn jedes schöne Feuer im Kamin beginnt mit dem richtigen Zunder. Der Name „Zunder“ leitet sich vom englischen Begriff für Donner (thunder) ab, denn die Gewitter haben mit ihren Blitzen das Feuer auf die Erde gebracht, bevor der Mensch es zu beherrschen lernte. Gebräuchlicher als das Wort „Zunder“ ist heute: Holzanzünder. Denn am beliebtesten für diesen Zweck ist in Wachs getränkte Holzwolle, die sich leicht entzünden lässt und jegliche Brandbeschleuniger überflüssig macht.
Brandbeschleuniger sind eh nicht ganz ungefährlich und zudem absolut nicht notwendig, wenn man richtigen Zunder nimmt. Holz- (und immer noch, obwohl glücklicherweise stark abnehmend: Kohlen-) Anzünder gibt es auch auf der Basis von Kerosin, diese kleinen weißen Würfel. Funktionieren tun sie auch, aber sie stinken – eben nach Kerosin, und den Geruch hat man dann an den Fingern. Also dann schon besser diese in Wachs getränkte Holzwolle nehmen. Aber auch da muss man seine Erfahrungen machen, welche Holzanzünder schon fest gewickelt sind, sodass sie einigermaßen in Form bleiben, bis sie ihr Anzünd-Werk getan haben.
Was macht gutes Anzündholz aus?
Anzündholz macht beim Entfachen des Feuers die halbe Miete, könnte man sagen. Ohne wenigstens ein paar Späne oder kleine Holzstückchen kann es dauern, bis die Flammen das feste Brennholz wirklich zum Brennen bringen. Das ideale Anzündholz besteht aus Weichholz, das durch seine geringe Dichte schnell Feuer fängt. Es wird im Kamin meist über den Zunder bzw. den Holzanzünder gelegt, sodass die Flammen rasch vom Zunder auf das Anzündholz übergehen. Alternativ kann man sich Holzspäne aus dem Kaminholz abspalten, aber das sollte man dann wohl auf Vorrat machen. Besonders gut brennt, sowohl für Anzündholz wie für Brennholz, kammergetrocknetes Holz, das höchstens noch 18% Feuchtigkeit enthält. Vergleichsweise arm an Rauch und satt lodern seine Flammen, die schnell das darüber gestapelte Brennholz zum Brennen bringen.
Zunder, Anmachholz und oben drauf – das Brennholz
Als oberste Schicht im Kamin befindet sich über dem Zunder und dem Anmachholz die dickeren Scheite von Brennholz. Es sollte ebenfalls kammergetrocknet und in handliche Stücke gehackt sein. Eigenschaften wie niedrige Feuchtigkeit und Holzart bestimmen die Qualität des Feuers entscheidend. Welche Art von Kaminholz für den eigenen Kamin besonders geeignet ist, lässt sich jedoch nicht pauschal sagen. Denn jedes gut getrocknete, ofenfertige Holz bringt seine eigenen, positiven Eigenschaften mit. Entscheidend bei der Wahl sind zum Beispiel Fragen nach der Wärmeausbeute, dem Flammenbild, dem Funkenflug und dem zarten Duft der brennenden Scheite. Erfahrene Online Händler bieten Kaminholz aus Eiche, Esche, Erle, Birke, Buche und Hainbuche.
Das Scheitholz richtig einlegen & Kräuter auf den Ofen legen
Beim Einlegen der Holzscheite scheiden sich häufig die Gemüter. Während die einen die bereits beschriebene Methode wählen – die Anordnung von Zunder, Anzündholz und Brennholz von unten nach oben – legen andere den Zunder lieber obenauf. Einige legen das Anzündholz mit der Holzwolle auch in die Mitte des Rosts und bauen aus dem Brennholz eine Art Tipi. Funktionieren tut beides. Was auch viele machen, ist feine Harze oder auch Kräuter wie zum Beispiel Salbei auf den Ofen zu legen. Dafür nimmt man am besten eine Stelle, an der es zwar heiß, aber nicht zu heiß ist. So bekommt man, je nach Harzen bzw. Kräutern einen angenehmen Duft in den Raum.
Asche regelmäßig entfernen
Ein sauberer und intakter Kaminofen ist natürlich eine Grundvoraussetzung für ein gelungenes Kaminfeuer. Deshalb sollte die anfallende Asche regelmäßig entfernt und auch der Schornstein in angemessenen Zeitabschnitten kontrolliert werden. Zum Reinigen des Holzofens genügt häufig das Ausfegen oder Aussaugen der Asche. Wobei man für das Aussaugen der Asche darauf achten sollte, dass der Staubsauger für diesen Zweck auch geeignet ist. Das ist nicht bei allen Staubsaugern der Fall. Außerdem muss man beim Aussaugen der Asche darauf achten, dass sich keine glühenden Teile mehr in der Asche befinden! Von Zeit zu Zeit muss auch die Kaminscheibe gereinigt werden. Für die Kontrolle des Schornsteins ist der Fachmann zuständig.
Quellen
- Text: Kaminofen säubern / Zunder und Feuermachen
- Bilder: pixabay / luckyuran von Deposit
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